Psalms 99

Text: Psalm 99,1-9 Der 99. Psalm ist ein abermaliges herrliches Zeugnis von dem Reich GOttes und seines Gesalbten. Die Summa ist in den ersten Worten diese: Der HErr ist König: nämlich nicht nach dem beständigen Regiment, das Er über Alles übt und hat; sondern der HErr hat das Reich oder die Regierung angenommen, durch eine besondere Offenbarung, dadurch es sich im Himmel und auf Erden mehr als jemals unwidersprechlich zu Tage legt, daß nun der HErr König sei. Der im 3. 5. und 9. Vers dreimal wiederholte Ruhm der Heiligkeit gibt die richtigste Einteilung des Psalmen an die Hand, daß nämlich der HErr, als der da ist, der da war, und der da kommt, gepriesen, und Ihm Herrlichkeit gegeben wird, über das, was Er noch auf das Künftige seinem Volk zeigen wird - über das, was Er als der wahre und lebendige GOtt ohne alle Veränderung in sich selbst ist, - und über das, worunter Er sich schon vorher seinen Gnadengenossen bekannt gemacht hat. In jedem Teil des Psalmen wird etwas erzählt, sodann eine Ermahnung dazu gesetzt, und GOttes Heiligkeit gepriesen. Der HErr kommt, er wird sich in seiner königlichen Macht noch weiter sehen lassen. Was hat man deswegen noch weiter zu beobachten? V.1-3. Der HErr ist - in seinen königlichen Tugenden und Eigenschaften, die sich ohne Veränderung in Ihm befinden. Wozu uns das bewegen soll? V.4. 5. Der HErr war; schon ehemals hat Er sich von seinen Knechten gnädig finden lassen, und davon ist ein guter Gebrauch zu machen, V.6-9. Bei einem Jeden, und so besonders bei der letzten Annäherung und Offenbarung des Reichs GOttes, tut die Welt aus Erregung ihres argen Fürsten noch einen Anlauf dagegen, es geht aber mit ihrer Zeit und Macht immer näher zusammen; und endlich ist GOttes Heiligkeit, - das unbewegliche, über allen Verstand, Gedanken und Wege der Menschen gehende in GOtt - hierbei der beste Halt, der einem aus dem Erschrecklichen und Erfreulichen in seinen Wegen und Gerichten, Furcht und Vertrauen einflößen kann, was in keinem weltlichen Reich so zu erhalten ist: daß nämlich zwischen der höchsten Gewalt und der zärtlichsten Liebe und daher auch zwischen der tiefsten Erniedrigung und der Aufrichtung zum Vertrauen, das Ebenmaß gehalten werde. Was keine menschlichen Gesetze zu verschaffen vermögen: daß nämlich kein Unschuldiger gekränkt und beschwert werde, und kein Schuldiger ungestraft sündigen kann, das wird GOttes Reich und seine Gerechtigkeit erreichen, und Alles, was ein Jeder im Hunger und Durst nach der Gerechtigkeit gelitten, gewünscht und gebeten. hat, das wird er im Reich GOttes zum Sattwerden finden und genießen. Lasse es sich nur Keiner verdrießen, mit allen Heiligen vor Ihm durch alle Not der Sünde und Welt in die Vergebungs=Gnade bei dem HErrn durchzudringen, und über den Verheißungen seines Reichs zu halten.
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